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Dr. Volker Metz arbeitet als Modulverantwortlicher im Projekt TRANSENS (Transdisziplinäre Forschung zur Entsorgung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland).
Nähere Infos über seine Arbeit am KIT finden Sie hier.
Im Vorfeld zu unserem Webinar haben wir uns mit Dr. Volker Metz unterhalten und ihm einige Fragen gestellt:
Schnellrieder: Volker - wir bei sind per Du, deshalb bleiben wir auch am Besten dabei. Würdest Du dich bitte kurz vorstellen?
Metz: Seit dem Jahr 2000 bin ich am „Institut für Nukleare Entsorgung“ bei Karlsruhe beschäftigt. Hier arbeite ich mittlerweile als einer der beiden stellvertretenden Institutsleiter. Neben meiner Forschung zu radioaktiven Abfällen beteilige ich mich an Vorlesungen und der universitären Ausbildung von Studierenden. Darüber hinaus arbeite ich im Forschungsprojekt TRANSENS mit Bürgerinnen und Bürgern zu Fragestellungen der nuklearen Entsorgung in Deutschland.
Schnellrieder: "Was soll da eigentlich verbuddelt werden?"
Metz: Mehr als 17000 Tonnen abgebranntem Kernbrennstoff und 6500 Tonnen verglaster Abfälle aus der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen sollen in tiefen Gesteinsschichten eingelagert werden. Das ist von der Menge nicht viel - es werden insgesamt so 27000 Kubikmetern dieser Abfälle erwartet. Aber da es sich um hochradioaktive Abfälle handelt, brauchen wir ein geeignetes Gestein – und wir brauchen geeignete Abschirmbehälter. Also nicht bloß „gelbe Fässer“, die zu wenig Schutz bieten würden.
Schnellrieder: "Aus welchen Phasen besteht die Endlagersuche und wo stehen wir heute im Zeitstrahl?"
Metz: Das Verfahren gemäß dem Standortauswahlgesetz, StandAG, besteht aus drei Phasen. Phase (I) wurde im Jahr 2016 begonnen, und der Abschluss der Phase (III) ist für 2031 geplant. Nach Phase (III) soll der Bundestag über den Standort eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle entscheiden. Wir befinden uns jetzt im zweiten Abschnitt von Phase (I), in der ausgehend vom Zwischenbericht „Teilgebiete“ der Bundesgesellschaft für Endlagerung, BGE, diejenigen Standortregionen ermittelt werden sollen, in den mittels „übertägiger“ Messungen Erkundungen durchgeführt werden. Mit „übertägigen“ Erkundungen ist gemeint, dass z.B. mit seismischen Messgeräten an der Bodenoberfläche der Untergrund in vielen hunderten Meter Tiefe untersucht werden soll. Damit soll geprüft werden, ob sich im Untergrund tatsächlich Gesteinskörper befinden, die für die Endlagerung nuklearer Abfälle geeignet sind.
Schnellrieder: "Jetzt liegt das Gutachten des Öko-Institut aus Darmstadt zu den Salzstöcken auf dem Tisch, was hat es damit auf sich?"
Metz: Der Landkreis Rotenburg hatte beim Öko-Institut ein Gutachten zu den Teilgebieten mit Salzstöcken in Auftrag gegeben hatte. Nach Einschätzung des Öko-Instituts ist die BGE-Bewertung der Salzstock-Teilgebiete in Eurem Landkreis in einigen Punkten fragwürdig. Allerdings gibt es im Landkreis auch große Bereiche mit relativ alten Tonsteinen, sogenannten "prä-tertiären" Tonsteine, und mit relativ jungen Tonen, sogenannten "tertiären" Paläogen-Tonen. Im Vergleich zu den Salzstöcken im Landkreis sind die "tertiären" Tone, die eine Dicke von mehreren hunderten Metern aufweisen, nach dem bisherigen Kenntnisstand für eine potentielle Endlagerung besser geeignet.
Hier die Aussage von Landrat Luttmann zum nachlesen:
Schnellrieder: "Bedeutet das, dass die Lagerung in Kreis nun vom Tisch ist?"
Metz: Nein. Aufgrund der weiten Verbreitung der "tertiären" Tone im Bereich des Landkreises Rotenburg kann nicht ausgeschlossen werden, dass hier im nächsten Schritt der Phase (I) ihre Eignung als Wirtsgesteine für ein Endlager im Landkreis Rotenburg unter-sucht werden.
Schnellrieder: Wir wollen hier ja noch nicht zu viel verraten..
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